Erkältung: Vorbeugung & Ansteckung

Eine Frau in einem grünen Pullover sitzt auf einem Sofa, zugedeckt mit einer Decke, und schnäuzt sich in ein Taschentuch. Der Raum im Hintergrund ist hell und gemütlich eingerichtet.

Kalt, kälter, Erkältung? Stimmt nur bedingt. Denn nicht die kalten Temperaturen verursachen die Erkrankung, sondern Viren und Bakterien. Beide Arten an Krankheitserregern nutzen aber Kälte als Eintrittspforte. Minusgrade und Co. sorgen dafür, dass die lokale Durchblutung in Rachen und Nase heruntergesetzt wird. Die Immunabwehr des menschlichen Körpers wird geschwächt, sodass sich vorhandene Krankheitserreger ungehemmt vermehren können.1

Ursachen: So bekommt man eine Erkältung2

Der Sammelbegriff Erkältung beschreibt daher eine Atemwegsinfektion – verursacht durch unterschiedliche Keime. Dennoch ist es richtig, dass die Herbst- und Wintermonate, also die kalten Jahreszeiten, als klassische Erkältungssaison gelten. Aber auch Faktoren wie Stress, Schlafmangel, zu wenig Bewegung oder trockene Raumluft strapazieren das Immunsystem und begünstigen Erkältungskrankheiten.

Zuerst spürt man ein leichtes Kratzen im Hals, die Nase fängt an zu laufen. Bei Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halsschmerz oder Heiserkeit, hat die Erkältung einen erwischt. Sie gehört mit als häufigste Infektionskrankheit beim Menschen. Während Erwachsene durchschnittlich 2 bis 4 mal pro Jahr an einem grippalen Infekt erkranken, erwischt es Säuglinge und Kinder sogar 6 bis 8 mal jährlich. Mehr als 200 Virentypen sind mittlerweile bekannt, die eine Erkältung auslösen können. In den meisten Fällen aber sind Rhinoviren der Verursacher.3

 

Erkältung: So verläuft die Ansteckung

Die häufigsten Übertragungswege für Erkältungen sind Tröpfchen- oder Schmierinfektionen. Bei ersteren ist häufig die eigene Nase maßgeblich an der Infektion beteiligt: Die Nasenhaare und insbesondere die Nasenschleimhaut bilden eine Hürde für Fremdkörper wie Viren und Bakterien. Wenn diese Schutzfunktion durch eine sogenannte trockene Nase nicht ausreichend funktioniert, haben Erkältungsviren eine Chance. Sie können mit der Atemluft in Ihren Körper eindringen – beispielsweise, wenn Sie sich im gleichen Raum mit einem Erkälteten aufhalten und die feinen Sekrettröpfchen Ihres erkälteten Gegenübers aufnehmen. Mit jedem Niesen, Naseputzen oder Husten werden die infektiösen Tröpfchen in die Raumluft abgegeben.

Die häufigsten Auslöser für eine trockene Nase:

Die Nasenschleimhaut ist wichtig für unsere Gesundheit – wenn sie feucht und geschmeidig ist. Diese Faktoren wirken sich negativ aus:

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Trockene Luft als Auslöser für eine trockene Nase
Trockene Luft

Stark klimatisierte oder beheizte Räume führen dazu, dass die empfohlene Raumluftfeuchte von 40 bis 60 % unterschritten wird. Das irritiert die Atemwege, besonders die Nasenschleimhaut.

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Rauchen als Auslöser einer trockenen Nase
Belastete Luft

Tabakrauch, Abgase, Fein- und Hausstaub schädigen die Nasenschleimhaut. Sie bildet zu wenig Nasensekret, die Schutzfunktion und der  Selbstreinigungsmechanismus sind gestört.

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Allergien als Auslöser einer trockenen Nase
Allergien

Ständiges Naseputzen durch Allergien macht die Nase von außen und innen wund. Dazu entziehen Taschentücher der Nase Feuchtigkeit, die sonst geschmeidige Nasenschleimhaut trocknet aus.

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Abschwellende Nasensprays als Auslöser einer trockenen Nase
Abschwellende Nasensprays

Bei Erkältungen und Schnupfen sorgen abschwellende Nasensprays kurzfristig für eine Linderung der Symptome. Dauerhafte Verwendung schädigt allerdings die Nasenschleimhaut.

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Corona Schnelltests als Auslöser für eine trockene Nase
Corona-Tests

Die mechanische Einwirkung der Corona-Teststäbchen verursacht kleine Verletzungen an der Nasenschleimhaut. Durch häufiges Testen mancher Berufsgruppen bleibt der Nase kaum Zeit zum Regenerieren.

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Nasenschleimhautentzündung als Auslöser einer trockenen Nase
Nasenschleimhautentzündung

Eine entzündete Nasenschleimhaut geht einher mit einer trockenen Nase. Das feuchtwarme Milieu in der Nase ist gestört, der Nasenschleim wird zähflüssiger und schränkt die Funktion der Flimmerhärchen ein.

Für die Nase ist eine Erkältung eine große Herausforderung. Nach erstem Nasenkribbeln und häufigem Niesen versucht die nun laufende Nase sich mit einem dünnflüssigen, klaren Sekret von den Viren zu befreien. Gelingt das nicht, ist ein Schnupfen mit dickflüssigem Schleim und verstopfter Nase die Folge.

Wie Sie Ihre Nase vorbeugend pflegen können, lesen Sie in dem Artikel “Trockene Nase”. Bei einer Schmierinfektion reicht es, dieselben Türklinken, Haltegriffe oder Lebensmittel wie der/die Infizierte anzufassen, um mit den Erregern in Berührung zu kommen. Denn wenn Sie sich z. B. kurz darauf selbst die Nase putzen oder mit den Fingern essen, ohne sich die Hände vorher gewaschen zu haben, ist eine Erkältung vermutlich nicht mehr fern.4 Vor allem Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem erkranken besonders leicht über die genannten Infektionswege.5

Nahaufnahme eines Mannes in einem grünen Pullover, der eine Türklinke öffnet. Nur der Oberkörper und die Hand des Mannes sind zu sehen. Im Hintergrund erkennt man einen hellen Raum mit Pflanzen.

Wie lange dauert eine Erkältung?6

Im Volksmund heißt es zum Thema Erkältung: 3 Tage kommt sie, 3 Tage bleibt sie, 3 Tage geht sie. Auch wenn Krankheitsverläufe und Symptome bei jedem individuell verlaufen, eignet sich der Spruch als grobe Daumenregel. Innerhalb dieses Krankheitsverlaufs treten Begleiterscheinungen von Schnupfen in den Vordergrund, wie zum Beispiel eine trockene Nase und dadurch verursachte Borken.  
Wertvolle Tipps für eine regenerierende, aber auch vorbeugende Pflege Ihrer Nase finden Sie hier.

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Erkältung im Anfangsstadium (Tag 1 bis 3)
Anfangsstadium

Ein grippaler Infekt kommt in der Regel schleichend über 2-3 Tage. Wenn Sie leichtes Halskratzen, Abgeschlagenheit und/oder Fließschnupfen bei sich bemerken ist sehr wahrscheinlich eine Erkältung im Anmarsch.   

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Erkältung im Akutstadium (Tag 3 bis 5)
Akutstadium

Denn circa ab dem 3. Tag fangen die Symptome an sich zu verschlimmern. Die Nase verstopft, vielleicht bekommen Sie Schluckbeschwerden, leichtes Fieber, Kopfschmerzen und fühlen sich schwach. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt um im Bett zu bleiben und sich auszukurieren.

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Erkältung im Spätstadium (Tag 6 bis 7)
Spätstadium

Doch keine Sorge, ab dem 6. oder 7. Tag geht es in der Regel bei einer Erkältung wieder bergauf. Das heißt, die Kopfschmerzen werden weniger, die Nasenschleimhaut schwillt langsam ab und Sie müssen vermutlich schon deutlich seltener zum Taschentuch greifen.

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Erkältung in der Regenerationsphase (Tag 8 bis 10)
Regenerationsphase

Ab dem 10. Tag sind Ihre Erkältungsbeschwerden vermutlich schon soweit abgeklungen, dass Sie sie kaum noch wahrnehmen. Jetzt heißt es aber zunächst noch ein bisschen schonen und dem Körper Zeit zur Regeneration geben.

GeloMyrtol® forte und GeloSitin® sind in allen Phasen die richtigen Begleiter, jedoch ist es sinnvoll schon bei den ersten Anzeichen zu handeln und GeloMyrtol® forte einzusetzen, um so die Atemwege von Beginn an zu befreien und die Krankheitsdauer zu verkürzen. Fühlt sich Ihre Nase besonders trocken an, ist es ratsam auf Nasenpflegeprodukte wie GeloSitin® zurückzugreifen.

GeloSitin® Nasenpflege – Zur Befeuchtung der trockenen Nasenschleimhaut

Wie kann man Erkältungen vorbeugen und die Abwehrkräfte steigern?

Damit es Sie nicht beim kleinsten Kontakt mit Erkältungserregern erwischt, stärken Sie am besten Ihr Immunsystem. So können Sie es schaffen:

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Erkältung mit ausgewogener Ernährung vorbeugen
Ernährung

Eine gesunde Ernährung gehört zu den sichersten Methoden, Ihr Immunsystem aktiv zu unterstützen. Besonders ein ausgewogener Vitamin C- und Zinkhaushalt hilft Ihnen gegen Erkältungsanfälligkeit.

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Angemessene Kleidung zur Vorbeugung von Erkältungen
Kleidung

Nicht ausreichend schützende Kleidung bei Kälte und Nässe ist ebenso gesundheitsschädlich, wie der übertrieben dicke Pulli in geheizten Räumen. Passen Sie Ihre Kleidung den Temperaturen an. 

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Regelmäßiges Lüften hilft beim Vorbeugen einer Erkältung
Gute Luft

Ein sauberes Raumklima erreichen Sie durch die Vermeidung von Tabakrauch, Fein- und Hausstaub sowie anderen Schadstoffen. Regelmäßiges Durchlüften ist effektiver als ein dauerhaft geöffneter Fensterspalt. 

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Häufig Hände waschen sowie desinfizieren hilft eine Erkältung vorzubeugen
Handhygiene

Die Hände übertragen Krankheitserreger durch Berührungen im Gesicht. Häufiges Händewaschen und -desinfizieren schützen Sie vor Bakterien und Viren, die Sie von Türklinken und beim Händeschütteln aufnehmen.

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Stress vermeiden um einer Erkältung vorzubeugen
Entspannung

Stress kann Ihr Immunsystem stark belasten. Das umgehen Sie durch ausreichend Schlaf, gute Zeitplanung und Entspannungsmethoden wie Meditation oder Yoga.

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Abstand halten zum Vorbeugen einer Erkältung
Abstand

Besonders in typischen Erkältungszeiten beugen Sie durch Abstand zu anderen Personen einer Erkältung wirksam vor. Husten und Niesen in die Armbeuge schützt dazu die Menschen um Sie herum.

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Erkältung vorbeugen indem Menschenmengen vermieden werden
Gedrängel

Große, dichtgedrängte Menschenmengen sind ein idealer Ort, um sich mit einer Erkältung, Grippe oder anderen Infekten anzustecken. Meiden Sie manche Events und lassen übervolle Bahnen einfach mal durchfahren.

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Nasenpflege: Nase befeuchten mit GeloSitin Nasenöl
Nasenpflege

Die Nase, speziell die Nasenschleimhaut und Nasenhaare, sind unser wichtigster Schutz gegen Krankheitserreger. Die vorsorgende Pflege mit GeloSitin® regeneriert, befeuchtet und erhält so unsere Abwehrfunktionen.

Wie verhält man sich bestenfalls mit einer Erkältung?

Eine Erkältung bremst viele erst mal aus und stellt für manche Personengruppen sogar eine Gefahr dar. Nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitmenschen. Falls Sie sich grundsätzlich fit zum Arbeiten fühlen, ziehen Sie falls möglich ins Homeoffice zurück. Ansonsten heißt es lieber ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Das reduziert auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie die Erkältung verschleppen.

 

Welche Aktivitäten soll man mit grippalem Infekt einschränken?

  • Während der Corona Pandemie gelten besonders strikte Verhaltensweisen bei Erkältungssymptomen. Viele Geschäfte, Ämter, Schulen, Kitas, Praxen, Kliniken, und zum Beispiel Pflegeheime untersagen Erkälteten den Zutritt. Am besten informieren Sie sich im Vorfeld.
  • Sport nur moderat ausüben und nur, wenn Sie sich ansonsten fit fühlen
  • Grundsätzlich auf alle Aktivitäten verzichten, die Ihren Körper stark belasten
  • Blutspenden dürfen Sie frühestens eine Woche nach Abklingen Ihrer Erkältungssymptome
  • Alkohol- und Tabakkonsum reduzieren, am besten ganz einstellen
  • Zahnarztbesuche sollten Sie nur nach Rücksprache mit der zuständigen Praxis wahrnehmen, das sind in der Regel Einzelfallentscheidungen

Wie kann man eine Erkältung behandeln?

Grundsätzlich gilt Ruhe als die beste Therapie. Denn ein ansonsten gesunder Körper kommt mit Erkältungserkrankungen sehr gut alleine klar. Für gewöhnlich heißt es also auch von Ärzt:innen „Abwarten und am besten Tee trinken.” Da ein gewöhnlicher Schnupfen oft durch Viren und nicht durch Bakterien verursacht wird, helfen keine Antibiotika. Wenn Sie jedoch aufgrund einer verstopften Nase oder starker Kopfschmerzen nicht gut schlafen können, gibt es sehr viele freiverkäufliche Medikamente, die der Nase helfen abzuschwellen oder andere Symptome, beispielsweise wie eine Sinusitis oder eine Nasennebenhöhlenentzündung, lindern. Für alle Präparate gilt, sie mit Bedacht einzusetzen. Denn abschwellende Nasensprays können abhängig machen und Erkältungskombinationspräparate enthalten einen oft unnötigen Mix verschiedener Schmerzmedikamente.

Weitere Infos zu Nasensprays

 

Wann ist besondere Vorsicht bei Erkältungsmedikamenten geraten?

  • Schwangere sollten Medikamente grundsätzlich nur nach Rücksprache des Arztes einnehmen, das gilt auch für pflanzliche Präparate oder welche die ätherische Öle enthalten.
  • Acetylsalicylsäure-haltige Produkte, kurz ASS, sind für Kinder unter 12 Jahren tabu, da sie nach der Einnahme eine Fehlfunktion der Mitochondrien und damit das Reye-Syndrom verursachen können. Als Folge treten Leber- und Gehirnschäden auf.7
  • Lutschtabletten oder Salben mit Menthol oder anderen ätherischen Ölen dürfen Kinder unter 3 Jahren nicht einnehmen, da diese bei ihnen einen Atemstillstand verursachen können8
  • Honigverbot gilt für Kleinkinder unter 12 Monaten, da bestimmte enthaltene Erreger Säuglingsbotulismus verursachen können9

Behandlungsoptionen bei Erkältung sind:

  • Viel schlafen und grundsätzlich einen Gang zurückschalten
  • Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee (Linde, Salbei, Holunderblüte) ggf. mit Honig zu sich nehmen
  • Leicht verdauliche, wärmende Speisen wie Suppen essen
  • Weitere Tipps finden Sie in unserem Erkältungsratgeber

Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen?

Um Erkältungssymptome zu lindern, haben sich zahlreiche Hausmittel bewährt. Viele davon lassen sich leicht selbst herstellen und finden sich in jedem Vorratsschrank. Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick möglicher Alternativen. Je nach Beschwerde kann folgendes Hausmittel helfen

  • Gegen verstopfte Nase: Inhalation oder Nasenspülung mit Salz, Meerrettichauflagen, ätherische Salben
  • Zum Schleimlösen oder bei Husten: Zwiebel- oder Fenchelhonig, frischer Meerrettich, Ingwertee, Hühnersuppe, Brustwickel
  • Bei Kopfschmerzen: Akupressur, frische Luft, Pfefferminzöl
  • Bei Fieber: Wadenwickel, Essigstrümpfe, viel trinken
  • Bei Halsschmerzen: Salbeitee trinken, Kartoffelwickel

Lebensmittel wie Chili, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel, Honig oder Meerrettich sagt man grundsätzlich eine antiseptische Wirkung nach. Säurehaltige Lebensmittel dagegen, auch Zitronen, sollten Sie am besten während einer Erkältung meiden. Denn sie reizen Ihren Rachenraum zusätzlich. Zitronen helfen genau wie Saunagänge nur Erkältungen vorzubeugen, nicht aber als Therapieansatz. Über alle genannten Hausmittel hinaus, können Sie mit moderaten Spaziergängen an der frischen Luft Ihren Heilungsprozess fördern.

Eine grüne Schüssel mit roten Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch steht auf einem Holzschneidebrett in einer modern eingerichteten Küche.
Tipp Icon

Gönnen Sie sich noch ein paar Tage Ruhe, auch wenn Ihre Symptome schon abgeklungen sind. Es ist wichtig, dass Ihre Erkältung ganz ausheilt, damit keine Folgeerkrankungen auftreten. Dass Herzmuskelentzündungen durch Grippe hervorgerufen werden können, ist vielen bekannt. Doch auch Erkältungsviren und andere Atemwegsinfekte können die Herzgefäße angreifen.10

Wie wird eine Diagnose bei einem grippalen Infekt gestellt?11

Grundsätzlich ist eine Erkältung an den bereits beschriebenen Symptomen zu erkennen. Wenn Ihre Nasenschleimhäute anschwellen, Sie viel Nasensekret produzieren und gegebenenfalls noch von anderen Begleiterscheinungen wie Halsschmerzen geplagt werden, können Sie die Diagnose oft schon selbst stellen. In der Regel dürfen Sie sich bei einem Schnupfen auf Ihr Immunsystem verlassen, denn auch ohne ärztliche Behandlung heilt die Erkrankung innerhalb von 10 Tagen aus.

Falls Sie die Ursache medizinisch abklären lassen möchten oder Sie bei Ihrem Arbeitgeber eine Krankschreibung nachweisen müssen, konzentriert sich Ihr behandelnder Mediziner auf ein paar Standarduntersuchungen. Nach einem kurzen Anamnesegespräch werden je nach Beschwerden, Rachen und Ohren begutachtet, die Lungen abgehört und eventuell die Lymphknoten am Hals abgetastet. Um eine Nasennebenhöhlenentzündung auszuschließen, werden gelegentlich noch die Wangen- und Stirnpartie abgeklopft oder Fieber gemessen.

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Weitere Untersuchungen finden nur statt, wenn zum Beispiel der Verdacht auf eine Lungenentzündung besteht. Dann wäre ein Blutbild erforderlich und Sie würden zum      Röntgen der Lungen überwiesen werden. Fernab davon und in der aktuellen Situation, können auch Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2 einen Besuch in einer Arztpraxis erforderlich machen. Insbesondere wenn Sie mit einem möglichen Infizierten in Kontakt waren oder aus einem Risikogebiet eingereist sind, wird dieser Gang verpflichtend. In der aktuellen Pandemiesituation sollte aber Rücksicht auf die Mitmenschen oberste Priorität haben und zumindest Kontakt zu anderen vermieden werden. Bitte informieren Sie sich deshalb immer vorab und halten Sie zunächst telefonisch Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie eine Praxis aufsuchen. Zusätzlich finden Sie hier Informationen über die aktuellen Verhaltensregeln.

Wann soll man mit einer Erkältung einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen?

Immer dann, wenn Symptome auftreten, die nicht für eine klassische infektiöse Rhinitis sprechen. Wenn also Schmerzen, Atemnot, hohes Fieber, Schüttelfrost, farbiger Auswurf oder ein starkes Krankheitsgefühl hinzukommen, wenden Sie sich besser an Ihre Arztpraxis.

Welche Symptome deuten auf eine Erkältung hin?

  • Erschwerte Nasenatmung durch angeschwollene Nasenschleimhäute
  • Schnupfen / laufende Nase
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • Husten
  • Niesen
  • Erhöhte Temperatur, leichtes Fieber (vor allem bei Kindern)

Überblick von Atemwegserkrankungen

Da der Volksmund relativ schwammig mit weiteren Begriffen für Erkältung wie Schnupfen oder Grippe umgeht, erhalten Sie im Folgenden einen kurzen Überblick über die wichtigsten Infektionskrankheiten der Atemwege beim Menschen.

  1. Schnupfen12
    Der Begriff Schnupfen wird von Laien oft benutzt, um Erkrankungssymptome der oberen Atemwege zu beschreiben, speziell Niesen, Naselaufen und in der Folge häufiges Naseputzen. Da diese Symptome auch Anzeichen für eine Erkältung sein können, wird diese oft lapidar als Schnupfen bezeichnet. Mediziner verwenden den Begriff dagegen eher selten. Weitere bekannte Krankheitsbilder dieser Begrifflichkeit sind der Schwangerschaftsschnupfen und der Heuschnupfen. Die Ursachen für Schwangerschaftsschnupfen sind noch nicht final belegt. Es wird aber vermutet, dass durch eine hormonelle Umstellung die Nasenschleimhäute von Schwangeren ohne einen Infekt anschwellen. Heuschnupfen ist ebenfalls ein Begriff aus dem Volksmund, der eine allergische Reaktion auf Pollen bezeichnet. Wichtige Fachbegriffe hierfür sind Pollinose, Rhinallergose oder saisonale allergische Rhinitis.

  2. Grippaler Infekt13, 14
    Ein grippaler Infekt bezeichnet genauso wie der Begriff Erkältung eine Reihe verschiedener Erkrankungen der Atemwege. Laien verwechseln ihn oft mit einer Grippe. Während Sie sich bei einer Grippe ganz plötzlich krank fühlen, kommt eine Erkältung bzw. ein grippaler Infekt in der Regel schleichend. 

  3. Grippe15, 16
    Eine Grippe oder Influenza wird durch die gleichnamigen Influenzaviren ausgelöst. Wenn Sie sich mit dieser Infektionskrankheit anstecken, sind Sie innerhalb kürzester Zeit mit einem ganzen Paket an Beschwerden konfrontiert. Zu den klassischen Grippesymptomen zählen hohes Fieber, Schüttelfrost, (Reiz-)Husten, Kopf- und Gliederschmerzen. Grippeviren sind über Tröpfcheninfektionen stark ansteckend und können z. T. schwerwiegende Krankheitsverläufe nach sich ziehen. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Schwangeren und Senioren raten Mediziner daher zu der jährlichen Grippeschutzimpfung im Herbst.

  4. Sommergrippe17
    Wer im Sommer mit Erkältungssymptomen in einer Arztpraxis vorstellig wird, bezeichnet seine Erkrankung gerne als Sommergrippe. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine Infektionskrankheit, die durch Enteroviren ausgelöst wird, deren Anzeichen einer Erkältung ähneln. Eine Sommergrippe gilt es daher nicht mit der “echten” Grippe zu verwechseln.

  5. Bronchitis18
    Finden (Erkältungs-)Erreger oder Bakterien Ihren Weg von den oberen Atemwegen in die Lunge, können sie eine akute Bronchitis auslösen. Zu den Symptomen zählen Husten, Fieber, Auswurf, Brustschmerzen und verminderte Leistungsfähigkeit. Neben Erregern können auch Rauchen oder Luftverschmutzung eine Bronchitis verursachen. Tritt eine akute Bronchitis wiederholt auf, kann daraus eine chronische Bronchitis entstehen. Länger anhaltende Hustensymptome sollten Sie immer vom Arzt abklären lassen.

  6. SARS-CoV-2, COVID-1919
    Seit Frühjahr 2020 stellt das neuartige Coronavirus bzw. SARS-CoV-2 die Gesellschaft vor besondere Herausforderungen. Im Gegensatz zu den bekannten Coronaviren, die eher grippale Infekte auslösen, kann die hochansteckende Variante SARS-CoV-2, ursächlich für die aktuelle weltweite Pandemie, bei Menschen besonders schwere Atemwegserkrankungen verursachen. Zu den häufig genannten Symptomen von COVID-19 zählen Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen. Alles Symptome, die auch auf eine Erkältung oder Grippe deuten können. Lediglich ein professionell durchgeführter Corona-Test kann dabei für Klarheit sorgen. Auch wenn Sie Ihre Erkältungssymptome nicht ans Bett fesseln – solange sich das Coronavirus verbreitet ist die Empfehlung, auch mit leichten Erkältungssymptomen zu Hause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden. Aktuelle Infos lesen Sie auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts (RKI).


Medizinische Expertise:

Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Pohl-Boskamp auf seine Richtigkeit intensiv geprüft worden.

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Veröffentlicht am 14.10.2021
Letzte Aktualisierung am 02.04.2024